Wichtige Informationen für Ihren Praxisalltag in der Gynäkologie & Geburtshilfe infolge des COVID-19

Allgemeine Massnahmen bei Ultraschalluntersuchungen

Aus bisherigen Daten zeigt sich, dass Ansteckungen v.a. da passieren wo asymptomatische, aber infektiöse Patienten auf medizinisches Personal treffen, die vermeintlich in einer Niedrigrisikosituation sind und nicht ausreichend geschützt sind, d.h. z.B. Ultraschaller. In Italien haben sich z.B. relativ viele Hausärzte infiziert. Aus Daten aus Wuhan (Dr. Deng) geht hervor, dass 2/3 der Mediziner, die dort verstorben sind, keine „Hochrisikomediziner“ waren, d.h. nicht primär in „Feclin“-Fachabteilungen gearbeitet haben (Feclin = fever and infectious diseases clinic).

Präventive Massnahmen: Vermeidung der Verbreitung des Virus durch Reinigung nach jeder Patientin:

  • Genereller Schutz mit Mundschutz, Handschuhen in der Ultraschallsituation
  • Low level disinfectant kann das Virus unschädlich machen, welches ansonsten auf trockenen Oberflächen (wie Ultraschallgeräten) zwischen 48-96h überleben kann.
  • Daher: unnötige Schallköpfe vom Gerät entfernen genauso wie unnötiges Material aus den Räumen entfernen.
  • Kontaktflächen minimieren, z.B. Patientinnen auf Liege mit gekreuzten Armen lagern lassen, damit sie möglichst wenig der Liege berühren.
  • Nach jeder Patientin reinigen, da es viele asymptomatische Patientinnen gibt.
    Schallkopf- und kabel: Reinigung besteht aus 2 Schritten: Säubern und Desinfizieren
    1. Säubern: Gel oder andere Rückstände abwischen, da sie das Desinfektionsmittel beeinträchtigen können. Wenn möglich Wasser und weiches Tuch nutzen.
    2. Desinfizieren: Bacillol-Tuch bzw. maschinenkompatibles Desinfektionstuch benutzen. Gut benetzen und Einwirkzeit beachten (Bacillol: 30 s viruzid laut Packung)
  • „High-touch-surfaces“ also z.B. Geltube, Keyboard, Screen, Kabel, Gerätegriff zum Bewegen, nach jeder Patientin mit Bacilloltuch reinigen.
  • Gilt auch für den Rest des Zimmers: PC-Keyboard, Schreibtisch, …

Schutz der Patientinnen und der Ultraschaller:

  • Patientinnen screenen gemäss TOCC (travel history, occupation, contact and cluster).
  • Bei ambulanten Besuchen am Vortag per Telefon erfragen, um optimal triagieren zu können.
  • Nur notwendiges Personal im Zimmer (d.h. Untersucher und Patientin), keine Besucher.
  • Mundschutz (idealerweise 3-ply)
  • Hand Hygiene ist zwingend VOR und NACH jedem direkten Patientenkontakt.
  • Blaue Handschuhe während der Untersuchung
  • Untersuchungen so kurz wie möglich halten und Gespräch auf Minimum reduzieren (Patientin darüber informieren!)
  • Verdachtsfall oder bestätigte COVID-19 Infektion
    • Untersuchung im UZ3 mit PPE (siehe Weisung)
    • Deep-cleaning des Raumes nach jeder Patientin

Bitte beachten Sie für Ihren Praxisalltag auch die Empfehlungen der Schweizerischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe SGGG sowie das Safety Statement der ISUOG.